Suche
Stethoskop
Morbus Hodgkin
Morbus Hodgkin entsteht meist aus entarteten B-Lymphozyten und lässt sich durch seine mikroskopischen Gegebenheiten von den Non-Hodgkin-Lymphomen unterscheiden.
Lymphdrüsenkrebs

Morbus Hodgkin

Morbus Hodgkin, auch Hodgkin-Lymphom oder Lymphogranulomatose genannt, gehört gemeinsam mit den Non-Hodgkin-Lymphomen zu den malignen Lymphomen. Dabei handelt es sich um bösartige Erkrankungen des Lymphsystems, die durch eine Entartung einer Gruppe der weißen Blutkörperchen, den Lymphozyten, entstehen.

Entstehung und Krankheitsverlauf

Anders als bei den Non-Hodgkin-Lymphomen, geht Morbus Hodgkin insbesondere von entarteten B-Lymphozyten aus, also B-Lymphozyten, deren Erbgut verändert ist. Solche entarteten Zellen nennt man auch „Hodgkin-Zellen”. Diese Hodgkin-Zellen können sich mit anderen Hodgkin-Zellen zu einer „Sternberg-Reed-Riesenzelle“ zusammenschließen. Eine Sternberg-Reed-Riesenzelle ist eine große Zelle, die aufgrund der Tatsache, dass sie eigentlich aus miteinander verschmolzenen Zellen besteht, mehrere Zellkerne besitzt. Bei Non-Hodgkin-Lymphomen lässt sich eine derartige Zelle nicht nachweisen.

Morbus Hodgkin kann im gesamten Körper entstehen, am wahrscheinlichsten ist es aber in den Lymphknoten am Hals oder im Nackenbereich. Unbehandelt kann sich die Krankheit anschließend über die Lymphknoten im Brustraum auf den Bauchraum und die Milz ausbreiten. Da die B-Lymphozyten über den Blutweg das lymphatische System verlassen können, ist Morbus Hodgkin in der Lage, beinahe jedes Organ des Körpers zu befallen, darunter auch das Knochenmark.

Subtypen von Morbus Hodgkin

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Subtypen, die sich aufgrund mikroskopischer Besonderheiten unterscheiden und unterschiedlich häufig auftreten. Der am weitesten verbreitete ist der nodulär-sklerosierende Typ, der etwa 50 bis 60 Prozent ausmacht. Nodulär-sklerosierend bedeutet, dass es zu knötchenförmigen Verhärtungen kommt.

Die anderen Subtypen von Morbus Hodgkin setzen sich zusammen aus dem lymphozytenreichen Typ (fünf bis zehn Prozent), dem lymphozytenarmen Typ (ebenfalls fünf bis zehn Prozent), und dem Mischtyp (30 Prozent). Neben diesen vier Hauptgruppen gibt es noch das lymphozytenprädominante Hodgkin-Lymphom, das meist in einem frühen Stadium diagnostiziert wird.

Besonderheiten bei Morbus Hodgkin

Bei Morbus Hodgkin besteht ein erhöhtes Risiko, einen Rückfall (Rezidiv) zu erleiden. Meist passiert dies in den ersten fünf Jahren nach der erfolgreichen Behandlung der Ersterkrankung. Die erneute Therapie hängt dann davon ab, welche Erstbehandlung erfolgt ist, wie weit sich der Rezidiv ausgebreitet hat und zu welchem Zeitpunkt er auftritt.

Mehr Informationen hält der Blaue Ratgeber zum Hodgkin-Lymphom der Deutschen Krebshilfe bereit.

Isabel Schmidt